Historisches

Romweg im Jahre 1500
Stadtansicht 1778

blessberg.region ... Wo liegt das überhaupt?

 

Die Pflege Coburg oder Coburger Land, ist die historische Bezeichnung eines ostfränkischen Territoriums, das später im Wesentlichen dem Fürstentum Sachsen-Coburg entsprach. Es erstreckt sich über die heutigen Landkreise Coburg im Freistaat Bayern und Hildburghausen und Sonneberg im Freistaat Thüringen. Der Begriff Coburger Land wird heute umgangssprachlich nur noch für das Gebiet des Landkreises und der Stadt Coburg verwendet, auch wenn er historisch für die gesamte Region steht. In den hierbei nicht eingeschlossenen Teilregionen des heutigen Südthüringens haben sich teilweise eigene kleinräumige Bezeichnungen eingebürgert, die in etwa den historischen Amts- und Gerichtsbezirken oder auch Rittergütern ("Schaumberger Land") entsprechen.

 

Seit der 2. Hälfte des 14 Jhd. gehörte die Pflege Coburg zum Herrschaftsbereich der obersächsischen Wettiner und deshalb ab 1512 zum Obersächsischen Reichskreis. Von 1527 bis 1553/1572 bildete die Pflege Coburg im Kurfürstentum Sachsen den Verwaltungsbezirk Fränkischer Kreis. Die Wettiner bezeichneten ihre Besitzungen südlich des Rennsteigs immer als ihre Ortslande zu Franken. Schmalkalden gehörte nachweislich ebenfalls zum im Jahr 1500 gegründeten Fränkischen Reichskreis. Zur Zeit der Reformation und des Schmalkaldischen Bundes wurde Schmalkalden gemeinsam von den fränkischen Grafen von Henneberg und den Landgrafen von Hessen regiert.

 

Die blessberg.region südlich des Thüringer Waldes ist also fränkisch geprägt.

 

"Der Begriff Franken steht schon mal für die Kühnen und für die Mutigen. Den Franken ordnet man eine gewisse vorsichtige Unterkühltheit aber auch eine ausgeprägte Herzlichkeit zu. Diese Gegensätze zeigt auch die geschmacklich sehr vielfältige und sehr intensive Küche. Franken lieben die Geselligkeit im Wirtshaus bei Bier oder Wein, Fränkischer Brotzeit , Schafkopf und Wirtshausmusik. Franken gelten als gemütlich, aber dennoch fleißig, ehrgeizig, klug und erfinderisch. Sie sollen geduldig, genügsam und bescheiden sein. Andererseits sagt man den Franken mit Ihrer vergleichsweise eher dünn besiedelten, sehr ländlich geprägten Heimat nach, sie wären auch untereinander zuweilen mal recht zänkisch und ausgeprägte Anhänger des Kirchturmdenkens. Weiterhin gilt das ehemals reichsunmittelbare Franken als königstreu, womit allerdings natürlich die Deutschen Könige und nicht die erst 1806 zur Königswürdebeförderten Wittelsbacher gemeint sind". (Textauszug aus: Welche Bedeutung hatte die Reformation für Franken? von Martin Truckenbrodt, 2017)